Zwei Jahre ist es her, dass ich das von Isabel Pin illustrierte Kinderbuch Wie das Glück zu Rita Ricotta kam in einem Sammler zum Thema Depression im Bilder- und Kinderbuch fürs Eselsohr besprochen habe. Das Lesen von hunderten anderen Bilder- und Kinderbüchern lag damit zwischen meiner Rezension und meinem Vorhaben, Isabel Pin für Meine Galerie zu gewinnen. Doch noch immer waren mir die zarten Illustrationen präsent und ich wollte Isabel unbedingt dabei haben. Von ihr eine Zusage zu bekommen, gelang mir auch recht schnell. Meiner E-Mail-Anfrage Ende letzten Jahres folgte kurz drauf ein Telefonat – mit Zusage – indem ich mich ein bisschen in Isabels herrlichen Akzent und auch ihre Zurückhaltung verliebt habe. Isabel hat mir erzählt, dass es schonmal vorkommt, dass sie in eine Geschichte und deren Bildern eintaucht und darüber alles andere vergisst. Dafür hätte ich auch noch länger gewartet.
Nun aber
Isabel Pins Bibliographie klingt wie ein gelebter Traum: Am 9. Januar 1975 wurde Isabel Pin als Kind einer deutschen Mutter und eines französischen Vaters in Versailles geboren. Von Kindesbeinen an mit der deutschen und der französischen Kultur vertraut, wuchs sie nach einigen Jahren, die sie mit ihren Eltern in Spanien verbrachte, in Frankreich auf. Mit 17 Jahren ging sie nach Straßburg, um an der École Supérieure des Arts Décoratifs (ESAD) Illustration zu studieren. An der Hamburger Hochschule für Gestaltung setzte sie ihr Studium fort. In Hamburg verfasste und illustrierte sie auch ihr erstes Kinderbuch, Der Kern, das bisher in sieben Sprachen erschienen ist. Ihrem einzigartigen Stil ist sie bisher treu geblieben, beschreibt ihn selbst als „erzählerisch, bunt und schlicht“.
Wenn Isabel Pin nicht Illustratorin geworden wäre, würde sie heute vermutlich Feldforschungen betreiben oder auch in einem Museum arbeiten. Denn Isabel Pins zweiter Berufswunsch war es, Ethnologin zu werden.
Higgelti Piggelti Pop!
Zu Isabel Pins Lieblingsbüchern gehört Higgelti Piggelti Pop! von Maurice Sendak. In dem Kinderbuch geht es um Terrier Jenie, der sich in einer von Salamibrötchen und liebendem Herrchen umsäumten Leere gefangen fühlt. „Es muss im Leben mehr als alles geben“, sagt sie Terrier Jennie. Die Hauptrolle in einem Theaterstück wäre schön. Der Haken: Erfahrung wird vorausgesetzt. Ein verwöhnter Terrier geht durch eine düstere Bilderwelt mit vollmondgesichtigen Menschen und führt dabei absurde Gespräche. Higgelti Piggelti Pop!, ein Buch, indem sich Isabel Pin auch heute noch verlieren kann.
Ein Blick auf die Karriere
Heute lebt und arbeitet Isabel Pin, die Mutter zweier Kinder ist, in Berlin. In Zusammenarbeit mit deutschen und ausländischen Verlagen sind bereits über 40 Bücher mit Illustrationen bzw. Texten von Isabel Pin entstanden. Zu den bekanntesten gehören Ein Regentag im Zoo und Die Geschichte vom kleinen Loch. Isabel Pins Bücher sind in 17 Ländern erschienen und wurden in knapp ein Dutzend Sprachen übersetzt.
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Auszeichnungen – eine Auswahl
- Prix d´Illustration de l’Institut International Charles Perrault
- Prix Enfantaisie
- Der Kern wird auf der Empfehlungsliste des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises geführt.
- Österreichischer Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur
- Prix P´tits Mômes der Stadt Genf
- 2. Preis des Troisdorfer Bilderbuchpreises
- 2012 und 2013 gehört Isabel Pin zu den Nominierten des Astrid Lindgren Memorial Awards (ALMA), dem weltweit höchstdotierten Preis für Kinder- und Jugendliteratur
Mehr über Isabel Pin auf ihrer Homepage isabel.pin.net